Diokletian und Konstantin.
37
Zugleich hrte Diokletian auf, sich als den ersten Brger zu betrachten, worauf Augustus und die besseren unter seinen Nachfolgern noch geflissentlich gehalten hatten, sondern umgab sich mit einem ausgebildeten Hof-ftaat und fhrte ein Hofzeremoniell nach orientalischem Vorbilde ein. Er legte die persische Perlenbinde (Diadem) an und forderte kniefllige Ver-ehrung. Dadurch schied er die Person des Kaisers von der Gesamtheit des Volks, der Untertanen, und umgab den Thron mit neuem Glanz. Es war der Anfang des Byzantinismus", den nachher Konstantin vollstndig ausbildete.
Dem Senat nahm er allen Einflu auf die Regierung. Rom hrte auf, Residenz der Kaiser und der Mittelpunkt des Reiches zu sein. Die Verschiebung des geschichtlichen Schwerpunktes nach Norden spricht sich auch darin aus, da damals die Residenzen hart an der Nordgrenze lagen, es waren Trier, Mailand, Sirmium, Nikomedien in Bithynien, wo Diokletian selber residierte.
Das Reich wurde in 13 Dizesen geteilt, diese wieder m Pro-vinzen; die Zahl der kaiserlichen Prfekten wurde entsprechend vermehrt. Sie erhielten so zahlreiche Unterbeamte, da die kaiserliche Verwaltung nun auch die Städte, die sich bis dahin selber verwaltet hatten, unter schrfste Kontrolle nehmen konnte, ja endlich die Magistrate der Stadt ernannte.
Damit erlosch der freudige Gemeinsinn der Brger, der die Gre der antiken Städte, ja die antike Kultur selbst begrndet hatte. In dem absolutistisch regierten Reiche Diokletians war fr ihn keine Sttte mehr.
16. Die Christen im 2. und 3. Jahrhundert. Im 2. Jahrhundert war das Christentum in allen Provinzen des Rmischen Reiches ver-breitet, aber seine Anhnger bildeten, soweit sich dies erkennen lt, wohl noch die Minderzahl. Um die Wende des Jahrhunderts gewann das Siegesgefhl der Christen zum ersten Male Ausdruck. Alle anderen Religionen wrden vergehen, nur das Christentum werde herrschen, sagte Origenes (um 220), der das Evangelium und die hellenische Weltanschan-nng zu einer neuen, christlich-philosophischen Weltanschauung verwob.
Bisher war trotz gelegentlicher Verfolgungen, wie der des Nero, der den Christen die Schuld am Brande Roms zufchob, die Zahl der Blutzeugen gering gewesen. In der schweren Krisis des Reiches im 3. Jahrhundert aber fanden viele die Ursachen der Emprungen in der wachsenden Menge der Christen. Decins, von dem Wunsche beseelt, die alte Herrlichkeit des Rmertums und die alte Religion wiederherzustellen, ordnete deshalb 250 ihre Unterdrckung an. Es war die erste plan-mige Verfolgung der Christen. Erst nach zehn Jahren hrten die Verfolgungen auf, und es trat eine etwa vierzigjhrige Zeit der Ruhe ein. Da entschlo sich Diokletian, der anfangs dem Christentum nicht feindlich gesinnt war, zu einer neuen Verfolgung. Zunchst wurde das Heer von Christen gereinigt, darauf (303) die Schlieung ihrer Kirchen und die Vernichtung der christlichen Schriften, ferner die Verhaftung der Priester befohlen, endlich sollten alle zum Opfer gezwungen werden. Die Diokletianische Verfolgung war die schwerste von allen; sie ging dem end-gltigen Siege unmittelbar voraus.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Personennamen: Diokletian Konstantin Augustus Diokletian Origenes Decins Diokletian
Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzeit
Whrend bei Beginn der christlichen Zeitrechnung rmisches Imperium und rmisch-griechische Bildung fast an allen Ksten des Mittellndischen Meeres herrschten, traten gleich in den ersten vier Jahrhunderten nach Christi Geburt, der Zeit des sinkenden Altertums, tiefgreifende nderungen ein. Die Gebirgsschranke, die Sd- und Mitteleuropa voneinander trennt, wurde durch den Verkehr berwunden und der rmisch-griechischen Kultur der Zu-tritt erffnet. Dadurch traten auch die Germanen in diese Kulturwelt ein. Zugleich aber erfuhr die antike Kultur eine Umwandlung durch das Christentum, das trotz aller Verfolgungen und trotz der rechtlosen Stellung,
die seine Gemeinden im Staate einnahmen, sich allmhlich der das ganze Reichsgebiet ausbreitete und schlielich auch die Barbaren gewann.
A. Rmer und Germanen in den beiden ersten Jahr-Hunderten nach Christi Geburt. Anfnge des Christentums.
1. Das Rmische Kaiserreich.
1. Das Julisch-Claudische Herrscherhaus (30 v. Chr. bis 68 n. Chr.).
Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemein- 30 v. bis wesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und ^ n.chr. Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein Heer stand, ausgenommen Afrika*), sowie den Titel Augustus", der Erhabene", der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribu-nizische Sacrosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priesterkollegien.
Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse (das ra-Senat, rium) und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er hatte an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung noch immer einen wesentlichen Anteil. Das Volk bte das Recht aus, die Beamten Vo. zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihenfolge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaifer untergeordnet, der auch die Zensur bernahm.
*) gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: C._Julius_Csar_Octavianus Tiberius
Extrahierte Ortsnamen: Christi Mitteleuropa Christi
Karthager.
25
Tyrier unter Dido bauen sich auf einer Anhöhe an der
Nordküste Afrika's an — Karthago (Karchedon). Alsbald
von ihrem Tribute an die Eingcbornen befreit, unterjochen sie
diese, und gründen Kolonien unter ihnen. An der Spitze
eines Bundes mit den übrigen phönikischcn Küstenftadten
Afrika's, suchen sie sich allmälig die Inseln des Mittelmccres
zu unterwerfen; Führer sind ihnen vorzüglich Magon und
seine Söhne Hamilkar und Hasdrubal. Sardinien
(Kornland), die Pityusa, die balearischen Inseln, Korsika,
der westliche Theil Siciliens, Malta rc. wie auch die kanari-
schen Inseln werden ihnen tributbar. Auf dem festen Lande
legen sie an den Nord - und Westküsten Afrika's, wie auch in
dem südwestlichen Spanien kleine Kolonien an, hier vorzüglich
durch Himilkon, dort durch Han non, die Enkel Magon's.
Erster Handelstractat mit Rom (?). Die Verfassung ist aristo-
kratisch mit Volksherrschaft gemischt: Zwei Suffeten (Könige oder
Konsuln, Prätoren oder Dictatoren); ein Senat mit einem engern
Ausschüsse, dem Rathe der Alten; das Volk mit der Wahl der
Magistraten und der höchsten gerichtlichen Instanz; die Feldherrn an der
Spitze der bewaffneten Macht mit einem Theile des Senates an ihrer
Seite; außerdem zur Aufrechthaltnng der Verfassung, besonders gegen
die Eingriffe der Imperatoren, ein Sicherheitsausschuß von hundert
Männern (Ephoren), die alsbald die ganze Staatsgewalt an sich
reissen.
Sitten: ursprünglich roh, - Menschenopfer, niedriger Handelsgeist.
Religion: ähnlich der phönicischeu, Stern - und Feuerdienst;
Baal oder Moloch; Kinderopfer; prachtvolle Tempel.
Der .Handel gewinnt l ,-rch die vielen Niederlagen und Kolonien
schnell einen bedeutenden Umfang: zur See durch das Mittelmeer in die
westlichen Meere; zu Lande durch Caravanen ostwärts nach Ammonium,
Ober - Aegypten, Phönicien, und südwärts durch das Gebiet der Gara-
manten bis in das Innere von Afrika. Der Umtausch geschieht wie bei
den Phöniciern, auch die Maaren und Producte sind dieselben wie dort.
Karthago in kurzer Zeit der Vereinigungspunkt unermeßlicher Reich-
thümer, der Sitz des glänzendsten Wohlstandes und mannichfaltiger
Kunstwerke.
Die Hauptmacht besteht in Miethtruppen und Kriegsschiffen
(Quadriremeu); — Sklaven, Ruderknechce; abgerichtete Kriegselephanten.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Ortsnamen: Karthago Magon Sardinien Korsika Malta Nord Spanien Rom Afrika Karthago
Iii. Kaiserreich. B. 284-470. §. 1. 284 — 395. 119
bei Adrianopel und Chalcedon besiegt und trotz eidlicher Zusiche-
rung des Lebens bald darauf getödtet. Während der zum Theil
durch Gewalt und Treulosigkeit erlangten Alleinherrschaft übte
Constantinus (st. 337) zwar noch öfter grausame Strenge gegen
Verdächtige und ließ sogar seinen verläunrdeten trefflichen Sohn
Crispus hinrichten, allein zugleich bewährte er sich durch Beruhi-
gung des Staates, Sicherung der Grenzen, Beschränkung der
Zuchtlosigkeit des Heeres und Reform der gesammten Staatsver-
waltung als einsichtsvoller und kräftiger Herrscher. Byzanz, er-
weitert und durch Plünderung griechischer Städte ausgeschmückt,
(von ihm Neu-Rom, aber bald Constantinopel genannt) machte
er zur Residenz, weil er den von Gothen und Neupersern be-
drohten Grenzen näher sein wollte und Rom als Hauptsitz des
Heidenihums und durch die Spottsucht seiner Bewohner ihm un-
angenehm war; das Christenthum, für welches er sich schon 312
erklärt hatte, erhob er zur Staatsreligion und als Schutzherr der-
selben berief er 325 das (erste) allgemeine Concil nach Nicäa *).
Er theilte das Reich unter seine drei sitten- und einsichtslosen
*) Das Reich wurde in 4 Dräsecturen (a. Orient, b. Illyricum, c. Ita-
lien. d. Gallien), diese in 1.3 Diöcesen (-,. Orient, Aegypten, Asi it, Pontus
und Thracie», b Macedo ien und Dacien. c. Italien, Illyricum und Africa,
d. Gallien, Spanien und Britannien) und diese wieder in 117 Provinzen
getheilt. Die Präfeeti prätorio der Präfecturen, die Vicarii der Diöcesen
und die Statthalter der Provinzen, deren Unterbeaniten (Officium) sehr zahl-
reich waren, waren, bei der jetzt eintretendcn Trennung der Civil- und Mill,
tairgewalt, nur Civ'lgouverneure. An die Spitze der, der Zahl nach beschränk-
ten, aber immer mehr aus Fremden ergänzten Truppen stand ein magister
utriusque militiae, unter diesem die magistri equitum und peditum, die
comites und duces. Die obersten Staats- und Hosbeamten wurden näher
bestimmt; die angesehensten waren: der praepositus f. cubiculi (Oberhosmar-
schall 1 , unter welchem die comites palatii und die cubicularii, in vier Clas-
sen getheilt, standen; der magister officiorum (Kanzler oder Minister des
Innern), der comes sacrarum largitionum (Finanzminister), der comes rei
privatae principis (Minister des Kronfchatzes), der Quaestor (Iustizntinister
und Staatssecretair), zwei comites domesticorum, (Befehlshaber der Haus5
truppen). Eine Rang- und Titelordnung, nach welcher die nobilissimi, illus
tres, spectabiles, , clarissimi Und perfectissimi auf einander folgten, be-
stimntte das äußere Berhältniß der Beamten. Die große Zahl derselben ver-
anlaßte bei der constantinischen Finanzreform auch Erhöhung der Abgaben, na-
mentlich wurde die seit kurzem eingeführte und von Constantin geregelte Jn-
diction (Grundsteuer) bald sehr verderblich, so wie auch die von ihm verall-
gemeinerte Gcwerbfteucr (Chrysargyrum). Für das Christenthum erklärte stch
Constantin nicht sowohl aus einer wirksanien Ueberzeugung von der Wahrheit,
sondern vornämlich wegen der großen Zahl der Bekenner und wohl auch in
Anerkennung des größer» Gehalts desselben; die Taufe empfing er erst kurz
,
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Constantin Constantin Constantin
Im Allgemeinen.
67
in grosser Unterwürfigkeit von ihren Männern gehal-
tenen Weiber besorgten, mit Kindern und Gesinde,
das ganze Hauswesen. Der Mann war absoluter Herr in
seiner Familie, der über jedes einzelne Mitglied der-
selben , sein Weibu. s. f., die Todesstrafe nach Be-
lieben verhängen konnte. Ueber ihren Gütlercultus,
ihre Druiden, Nobilesund deren Ambacti, oder Lebens-
leute, und Barden vergl. man J. Caes. 6, 13. und 17 ff.
Mit ihrer Neigung zum Trunk verband sich gewöhn-
lich Eitelkeit, Uebermuth, Jähzorn und Veränderlichkeit*
Anmerk. Dio Cnss. 39. schildert sie folgendergestalt: *Лл1гг
Gtol Yuq ukoyiotmq ol Tukutul tg Tier// Ojuo/üjc Ovtsg, Ovts
то -&agaovv Щ(~>v outs то ötölog ¡tstgia^orcnv, alt tu tstwv
ngog ösiliuv uvilnunov, у ui txtivov ngog Sclgaog ngons-
тtg ¿ymijxiovgl. Besser klang das von Strabo 4, 195. ge-
gen 200 Jahre früher über sie abgegebene Urtheil: To
Ös ai\unuv (pvlov, о vvv l'ulhy.ov те y.al J't/.lutr/.ov yulov-
oiv, agtiftuviov ts y.al ■dvfuxuv ¿an, y.ul тuyv ngog ¡iüyrtv'
ulloig dt unlovv y.ul о и xaxotj&sg. Alu ös tovzo tgtotootr-
Ttg ¡.¡sv, afrgool ovvluai ngog rovg ayolvug, y.ul (jpuvtgwg, y.al
oo ¡ist и ntgio'xtftbjg' wots у ul tvimaytigiottn ylvovzul т o~ig
у.итшутдащуь1у t&tlovül' y.ul yug oie ßovietul, y.ul onov, v.ul
аир r,g hvye пдосраашд„ nugoguvug т1д amovg, tzolyovg tays
ngog тuv y.lvöuvov , nhpv ßlag y.ul то1цт\д, ovöiv tyovtag то
ovvaywvtgousvov. 1г.
llauptziige aus de?% Geschichte.
Die nur einigermassen zuverlässige allgemeinere
Geschichte von Gallia beginnt erst seit der Unter-
werfung derselben durch J. Caesar; indessen giebt es
doch einige frühere einzelne, ziemlich verbürgte Nach-
richten über dieses Land.
I. In dem Jahre vor Chr. Geh. 622 — 612. Ein-
wanderung der Cellae oder Galli unter Anführung
des Beüovesus nach Oberitalien, wo sie Mediolanum
gründeten, und des Sigovesus nach Germanien. Fort-
setzung dieser bewaffneten Auswanderungen, grössten-
theils in dem rechten Ufergebiet des Danubius, an
den Illyrischen Gebirgen hin, bis nach Pannonien und
Thracien, von wo aus die Einfälle in Griechenland
(bis zumparnassus) geschahen, endlich bis nach Klein-
asien; vorzüglich durch Tectosagische Völker*
5*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
bereits, die alten Kulte selbst abzuschaffen, es wurde Schließung der Tempel, das Aufhören der Opfer dekretiert; was gelegentlich zu einer förmlichen Verfolgung der Heiden geführt hat.
Zugleich erfolgte die Konfiskation der Stiftungen zu heidnischen Kultuszwecken, sowie der fetten Pfründen, welche die Pontifices und Augurn bisher bezogen hatten, ohne dafür etwas thun zu müssen; man machte Miene selbst für die Ausrichtung des römischen Staatskultus in der alten Hauptstadt die Gelder zu streichen.
Aber da zeigte sich doch, daß die Lebenskraft des Heidentums keineswegs schon erschöpft sei; zahlreiche Gesellschaftskreise, ans dem Lande, wie in den Städten hielten am alten Kultus fest, namentlich auch ein nicht geringer Bruchteil der Intelligenz: die Professoren in Athen, Antiochia, Alexandria, ferner die alt-patricischen Geschlechter, die im Senat zu Rom den Ton angaben, auch dann noch, als sie bereits gegenüber den Parvenus in der Minderheit sich befanden. Dieselben wiesen darauf hin, daß die Staatsopfer für das Wohl des Reiches, wie des Kaisers nach wie vor ausgerichtet, auch die Anspieien in althergebrachter Weise eingeholt werden müßten; daß der Staat die Kosten zu bewilligen habe — seine Existenzberechtigung beruhe darauf'. Dies Programm wurde von der Senatorenpartei mit nicht geringerer Zähigkeit und Hingebung verfochten, als achthundert und mehr Jahre früher die Sache der Patricier gegen die Plebejer. In der Kurie war eine Statue der Victoria vorhanden, vor der im Namen des Senates geopfert zu werden pflegte. Als Kaiser Gratian im Jahre 384 dieselbe entfernen ließ, womit die christliche Majorität der hohen Körperschaft einverstanden war, erhob sich darob ein wahrer Sturm der Entrüstung.
Unter diesen Umstanden darf es nicht Wunder nehmen, daß es wiederholt auch zu Reaktionen gegen das Christentum kam, die an jenen heidnischen Kreisen ihren Rückhalt fanden. —
Auf die Söhne Konstantins folgte fein Neffe, Julian der Apostat (361-363), ein Zögling der athenischen Schule, der in
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Gratian Julian
Extrahierte Ortsnamen: Athen Antiochia Alexandria Rom
111
dete den Krieg 146 durch die Z erstrung Korinths. Griechenland ward Rom unterthnig, wenn schon erst spter unter dem Namen Achaia besondre Provinz.
Der dritte punische Krieg 149146.
147. Wrend Masinissa, der unermdlich thtig das Volk der Numiden einer hhern Zivilisation zufhrte, die Karthager fortwrend bedrngte und beraubte, versagten diesen die Brner ebensowol ihr gutes Recht, wie die Erlaubnis zur Selbstverteidigung. Rastlos arbeitete M. Porcius Cato daran den verhngnisvollen Untergang der einst so mchtigen und gefhrlichen Nebenbuhler herbeizufhren. Als sie endlich zu den Waffen gegriffen, aber eine Niederlage erlitten hatten, mischten sich die Rmei aus Furcht, Masinissa mchte ihnen die Beute vorwegnehmen, ein. Vergeblich unterwarfen sich die Karthager allen Forderungen: sie wurden zum Verzweiflungskampf getrieben, den sie mit der grten Sndhaftigkeit fhrten, bis P. Scipio Ae-nnlianus 146 die Stadt einnahm und zerstrte. Das Gebiet ward die provincia Africa.
Durch Karthago s Fall und die vorausgegangnen Kriege im Osten ist Bom faktisch zum Besitz der Weltherschaft gelangt, und bei allen folgenden Kriegen handelt es sich nur um Erweiterung und Befestigung derselben.
Das Innere.
148. Der innere Verfall Roms beginnt 1) mit Abschlieung der Familien, aus denen in Anerkennung der geistigen Ueber-legenheit das Volk die Männer fr die hhern Aemter gewhlt hatte, zu einer sich fr allein zu den Aemtern berechtet haltenden und ihre Ansprche auf alle mgliche Weise durchzusetzen suchenden Klasse (optumates, nobiles, ius imaginum homines novi). Zu Gunsten der Nichtedeln ntzte nichts die lex Villia annalis (31. Jahr fr die Qustur, 36. fr die Aedi-litt, 40. fr die Prtur, 43. fr den Consulat). 2) wirkte dahin die Annahme fremder, namentlich griechischer Bildung, auf der einen Seite Veredlung durch Kunst und Wissenschaft anbahnend (M. Marcellus, die Scipionen), andrerseits aber auch den cht romischen Charakter brechend und untergrabend, daher von Cato energisch bekmpft (187proce der Scipionen; 171 die epikurei-sehen Philosophen, 161 die griechischen Rhetoren, 155 die drei von den Athenern als Abgeordnete gesandten Philosophen verwiesen) Damit im Zusammenhang stand 3) das Sinken des religisen Glaubens, indem die Annahme fremder Kulte zu fters unsittlichem Abergkuhen (senatus consultum de Bacchanalibus lb), der kritische Geist dagegen zur schwchenden Umdeutung und zum Unglauben fhrte, so da das Festhalten der Formen in und nm des Staats willen fr Viele die rgste Lge wurde. Wesent-
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
328
nungen der Märtyrer, ihre beispiellose Geduld und Standhaftig-
keit, die freudige Zuversicht, mit welcher sie schieden, alles dieses
wirkte begeisternd auf die Umstehenden; und so sproß aus ihrem
Blute eine reiche Saat neuer Bekenner hervor. Auch die Ver-
bannung der Christen wirkte zur Ausbreitung ihrer Lehre, indem
sie überall, wohin sie kamen, das neue Evangelium verkündeten.
Erst im Jahre 311 trat der Kaiser Konstantin der Große
als Schutzherr des Christenthumes auf.
114. Rom unter Kaisern von 30 vor Chr. bis 476
nach Chr.
A u g u st u s
Oct-avian, nunmehr Augustus genannt, der erste römische
Kaiser, herrschte mit vieler Klugheit und Mäßigung und machte
ullmalig die Gräuelthaten vergessen, durch die er sein früheres
Leben geschändet hatte. Durch Cäsars Schicksal gewarnt, vermied
er sorgfältig Alles, wodurch er den Unwillen der Römer gegen
sich hätte erregen können. Er ließ den Senat, die Consuln, die
Tribunen, kurz alle Würden des ehemaligen Freistaates bestehen,
doch nur dem Namen nach; der That nach vereinigte er sie alle
in seiner Person und regierte unumschränkt. Um das Volk noch
mehr zu täuschen, nahm er wiederholt den Schein an, als sei
er ganz bereit, das lästige Geschäft der Regierung nieder zu legen.
Durch inständiges Bitten seiner Freunde und Anhänger aber,
welche diesen Wunsch zu deuten wußten, ließ er sich jedesmal
gern bewegen, dieselbe auf eine bestimmte Zeit, gewöhnlich nur
auf fünf oder zehn Jahre, wieder anzunehmen, bloß um sich dem
Vaterlande, wie er vorgab, durch Übernahme der schweren Bürde
gefällig zu erweisen, — ein Gaukelspiel, das er bis zu seinem
Tode fortsetzte. Bei aller Machtsülle, die er besaß, nahm er die
bescheidene Miene eines bloßen Bürgers an. Er speisete, wohnte
und kleidete sich nicht bester als zuvor; nur umgab er sich zur
Sicherheit mit einer Leibwache. Ihm zur Seite standen als
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Konstantin_der_Große Augustus Cäsars
44
Tiberius' Regierung. — Das Evangelium.
Äußerungen Ä- In demselben Jahre ward auch Plancina durch eine Anklage
zum Selbstmord getrieben-). Was nützte es, daß auch Delatoren bestraft
wurden^)? Immer fanden sich neue Werkzeuge des den abscheulichsten Wol-
lüsten fröhnenden Tyrannen, auf den nicht einmal der freiwillige Tod seines
Freundes Cocceius Nerva, obgleich der Schmerz um die Zustände die Veran-
lassung war, einen Eindruck machte^). Was sich im Anfänge der römischen
Kaiserzeit stets zeigte, daß die Weltregierung einen andern Thronfolger er-
sehen hatte, als den das Volk, den die Kaiser selbst als solchen erwarteten
und ersahuä/ geschah auch jetzt, indem Tiberius sich einen Erben des Reichs
erwählen sollte. Sein Enkel Drusus war noch zu jung, Germanicus' Bruder
Claudius zu dumm, er wählte Germauicus^ Sohn Gaius, der von den Sol-
daten den Beinamen Caligula erhalten hatte0). Noch dauerten in Rom die
Verfolgungen fort7), wärend Tiberius endlich Leibesschwäche befiel.- Er
verbarg sie durch forciertes Wesen und Fortsetzung seiner Wollust und ließ
keinen Arzt au sich^). Doch erfuhr Macro das Bevorstehn seines Todes
und traf feine Maßregeln zu Gunsten Caligula's. Wärend einer Ohnmacht
des Kaisers begrüßte man diesen als Herscher, aber neues Leben regte sich in
dem todt geglaubten. Da ließ ihn Macro ersticken 16. März 37 9).
Das Evangelium.
8 ii.
I. Wärend Tiberius Regierung aller Welt klar machen mußte, daß die
Hoffnungen aus eine Veränderung der Weltzustände zum Bessern, welche die
Heiden au die Errichtung des römischen Kaisertums geknüpft hatten, leer und
eitel gewesen, war unter dem erwählten Volk des Eigentums bereits der Welt-
heiland, der Erlöser von Sünde und Tod, der wahrhaftige Gottes- und
Menschensohn, Jesus Christus erschienen. Die Geburt uusers Herrn
fällt noch unter die Regierung Her ödes des Großen (der bethlehemitische
Kiudermord)^). Nach dessen Tod im J. 4 ward Palästina unter seine Söhne
also geteilt, daß Archelaos Judäa, Samaria und Jdumäa mit dem Titel
eines Ethnarchen, Herode s Autipas Galiläa und Philippos Peräa als
Tetrarchen erhielten^). Einige Teile des Landes wurden zur Provinz Syrien
geschlagen. Auf die Anklagen seiner Brüder ward 6 n. Chr. Archelaos von Augu-
stus entsetzt, nach Vienna in Gallien verwiesen, seine Schätze ciugezogen und 1
1) Vi 29 u. 31. Agr. starb an demselben Tage zwei Jahre nach Seiau. —
2) Vi 32. - 3) Vi 36. — 4) Vi 32. Hochverratsproccsse s. Vi 20. 24. 29. 35. —
5) Iii 18 a. E. — 6) Vi 52/ vgl. Vi 26. I 41. — 7) Vi 53—55. — 8) Vi 52. —
9) Vi 56. — 10) Unsere Zeitrechnung rührt von dem römischen Abt Dionysius mit
dem Bein, exiguus (532. f 556) her. Nach den: Ev. St. Matth. 2, 3 —19 und
Luc. 1, 5 fiel aber die Geburt in die Lebenszeit Herodes des Großen, dessen
Tod nach den übereinstimmenden Quellen (s. Fischer Zeittafeln S. 421) Anfang
April oder Ende März 4 v. Chr. erfolgte. Den Census in Judäa (Huschle: über
den zur Zeit der Geburt Christi gehaltenen Census) hielt nach Tertull. adv. Marc.
Tv 19 der Proconsul Syriens G. Sentins Saturninus, welcher spätestens bis zur
Mitte des Jahres 6 v. Chr. die Provinz verwaltete (Fischer a. a. O. S. 418).
Eine neue Schwierigkeit entsteht dadurch, daß Luc. 2, 2 den Statthalter Syriens,
unter dem der Census abgehalten ward Kvqlvos oder Kvqijvi-og nach anderer Les-
art nennt. Damit kann kein anderer gemeint sein, als P. Sulpicius Quirinus,
welcher nach Jo8. Antiq. Xvtii Ans. im I. 6 n. Chr. den Census in Judäa hielt
(über die ans ihn bezügliche Inschrift s. Bergmanns Programm. Lnckau 1851). Darf
man dem Evangelisten eine Verwechslung des zweiten nach Archclaos Entsetzung an-
gestellten Census mit den: früher:: zuschreibcn? — 11) Jos. Antiq. Xvii 8 ff.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius Drusus Claudius Gaius Tiberius Tiberius Jesus_Christus Archelaos_Judäa Philippos_Peräa Dionysius Luc Marc Sentins_Saturninus Fischer Luc P._Sulpicius_Quirinus Bergmanns
Extrahierte Ortsnamen: Rom J. Palästina Samaria Galiläa Syrien Gallien Seiau Judäa Christi Syriens Syriens Judäa
Alte Geschichte.
Ig 6
Landescultur und häuslichen Tugend berückflchtigt; verpflichtete
zur Unduldsamkeit gegen Tempel- und Opfer-Dienst. Heilige
Bücher von Alexander d. G. verbrannt. — Mager, wie
Chaldäer und Leviten, medischer Priester stamm, Inhaber und
Pfleger der Liturgie und der gottesdienstlichen Gebräuche, Ge-
lehrten-Stand der Nation, Erzieher und Vertraute des Kaisers:
Archimagus, Destur-Mobeds, Mobcds, Herbeds. — Arabische
Intoleranz verdrängte [636 n. Chh den magischen Cnltus nach
Surate: Parsen, Gauren, Kaffern.
n) Griechenland s§. iz fll.^, durch Staatsverfas-
sungcn geregelt, war durch begeisterndes Nationalgcfühl und
vaterländischen Heldengeist ausgezeichnet; die Keime des
Kunstsinns waren aufgegangcn und ihr Wachsthum wurde
durch Thatenrcichthum und Erkrästigung des Volksgeistcs in
Leiden und Gefahren, gefördert. Athen's cflanzendcs Zeit-
alter begann. — No in (§. 28) bestand die Weben junger,
von aristokratischer Beschränktheit gedrückter Freyheit. —
Karthago's Macht entwickelte sich und seine Secherrschaft
war hegründcc»
Zeittafel.
559 Gründung der persischen Herrschaft. Ol. 55, i.
550? Son ; f u cu, im K. Lou, Sina's Slttcnlehrer.
546 Krösus von Cyrus besiegt. Kl. Asien persisch.
536 Babylon persisch»— Serubabel.
525 Aegypten von Kambyses erobert.
513 Dariusi Zug gegen die Skythen.
509 Vertreibung dertarqumier aus Rom 245 n. E. R. —
Luc. Junius Brutus (mit den Suff. Sp. Lu-
cretius Tricrpitinus und M. Horatru^
P u lv i llu s) und Luc. Ta rquin iu s C o l l a ti-
nus (mitsuff. P. Valerius Poplicola) die
ersten römischen Konsuln» — Alkmaoniden in
Athen»
503 Unter dem Consulate des ?>. Valerius Poplico-
la z. atenmale, und T. Lucretiuö Tricipitr-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_d Alexander Cyrus Cyrus Junius_Brutus Brutus Luc P._Valerius_Poplicola Valerius_Poplico- T._Lucretiuö
Extrahierte Ortsnamen: Destur-Mobeds Griechenland Rom Athen